Es geht nicht darum, das Diesseits oder das Jenseits zu begreifen, sondern das Leben zu verstehen, welches ewiglich ist. Wenn wir das Leben als Ewigkeit annehmen und in Ihn aufgehen, werden die Sichtweisen keine Schwierigkeiten mehr bereiten.

Menschen leben in sozialen Gefügen. Sei es in einer Familie, die kleinste Form der Gesellschaft, oder in Gemeinden, Dörfern und Städten. Wir sind alle aufeinander angewiesen. Keiner kann ohne den anderen leben. Und selbst wenn Menschen sich aus den Gefügen herauslösen, sind sie auf den Einklang mit der Natur angewiesen. Wir haben Identifikation in Zugehörigkeit. Wir suchen Zugehörigkeit.

Es gehört zur menschlichen Entwicklung, dass der Mensch sich dessen bewusst wird und jeder seinen Anteil in ein geordnetes Gefüge hineingibt. Da wo die Gefüge nicht recht funktionieren, kranken die Systeme und somit auch der Mensch.

Es ist bei weitem mehr ein soziales Empfinden, wenn der Menschen einem anderen Menschen hilft. Es hat etwas mit einem Herzensempfinden zu tun. Es deutet darauf hin, dass der Menschen nicht nur einem anderen Menschen hilft, weil es sich so gehört oder er durch eine moralische Pflicht sich dazu aufgefordert fühlt. Sondern es weist auf eine innere Dimension des Menschen hin, die in einem anderen Menschen einen geistigen Aspekt, den wir Seele nennen, wahrnimmt.

So dienen wir diesem höhereren Aspekt im anderen Menschen. In christlicher Terminologie würden wir sagen: "Was ihr den geringsten meiner Brüdern tut, dass habt ihr mir getan."

Das bedeutet aber auch, was wir für den anderen Menschen tun, dass geben wir auch uns selbst. Denn wir sind auch Seele und so mit der Weltenseele verbunden.